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Trinkgeld Thailand – ja oder nein?

Trinkgeld Thailand – ja oder nein?

Viele Thailand-Urlauber fragen sich, wie das denn mit dem Trinkgeld in Thailand eigentlich so ist. Ist Trinkgeld wie bei uns in westlichen Ländern üblich oder wird vielleicht sogar ganz darauf verzichtet?

Alle wichtigen Infos zum Thema Trinkgeld in Thailand

Was die Sache mit dem Trinkgeld in Thailand noch etwas schwieriger macht, sind die vielen verschiedenen Essensmöglichkeiten: Garküchen, Straßenstände, westliche Restaurants, Thai-Restaurants, Food Courts, Märkte usw. In diesem Artikel möchten wir dir etwas Klarheit zu diesem Thema geben.


Grundsätzlich ist auch beim Trinkgeld in Thailand zu unterscheiden, wo du essen gehst. In einigen Orten ist Trinkgeld überhaupt nicht üblich, in anderen wiederum schon. Und die Orte, wo Trinkgeld üblich ist, sind auch meistens eher westlich beeinflusst. Thais geben nämlich eigentlich selten „Tips“ und das mit dem Trinkgeld ist eine Sache, die aus der westlichen Welt eingeführt wurde. Entsprechend wird ein Thailänder niemals Trinkgeld von dir erwarten, wie es z.B. ein Amerikaner tun würde.

Trinkgeld im Restaurant

Wenn du in ein westliches Restaurant oder ein Restaurant mit Thai Food in einem touristischen Gebiet wie z.B. Koh Samui, Phuket oder Pattaya gehst, ist Trinkgeld grundsätzlich üblich. Oftmals jedoch schlagen die Restaurants schon von sich aus eine Service-Gebühr (Service Charge) von bis zu 10% des Rechnungsbetrages drauf. Dann solltest du natürlich nichts mehr dazugeben bzw. nur sehr wenig, um den Betrag evtl. auf wenige Baht aufzurunden.

Wie bei uns auch, ist es üblich, dass die Bedienung mit der Rechnung in Papierform (auf der Rechnung steht auch, ob es eine Service Charge gibt) in einem Folder (oder etwas Ähnlichem) kommt. Dort kannst du nun das Geld hineinlegen und es der Bedienung zurückgeben. Das Trinkgeld wird dann ebenfalls hineingelegt und/oder auf dem Tisch beim Verlassen liegengelassen. Oftmals ist dies einfacher als so etwas wie „keep the change“ oder Ähnliches zu sagen. Es kann passieren, dass du die Bedienung dadurch nur verwirrst. Meistens wird es aber in Touristengebieten verstanden. Der übliche Weg in Thailand ist jedoch, dass du das Wechselgeld zunächst komplett zurückbekommst und es dann liegen lässt.

Restaurant in Khao Lak, Thailand

Im Restaurant kannst du etwas Trinkgeld geben, wenn es keine Service Charge gibt

Sollte es nun im Restaurant keine Service Charge geben, dann liegt es an dir, wie viel Trinkgeld du gibst. Natürlich ist es auch davon abhängig, wie zufrieden du mit dem Service warst. Hier gilt jedoch auch: übertreibe nicht! 5% bis 10% sind völlig ausreichend und mehr als insgesamt 40 Baht sind schon sehr viel. In den meisten Fällen sollten aber 10 bis 20 Baht reichen.

Wenn du mit Kreditkarte zahlst, dann solltest du ganz normal den Rechnungsbetrag zahlen und dann für das Trinkgeld ein paar 5 oder 10 Baht Münzen bei dir haben. Ein 20 Baht Schein geht bei etwas höheren Rechnungsbeträgen natürlich auch.

Bei einigen Restaurants kannst du statt des Bestellens der Rechnung an den Tisch auch vorne an einer Kasse bezahlen. Dort befindet sich dann auch immer eine Tip Box, wo du das Trinkgeld hineinwirfst.

Tipp: Bestellt wird die Rechnung übrigens mit den Worten Check bin (khrab/kaa), Gaep tang (khrab/kaa))“ oder einfach ganz normal auf Englisch. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem kleinen Sprachguide.

Trinkgeld im Thai Shop/Thai Restaurant

In einfachen Thai-Restaurants (auch einfachen Restaurants mit Isaan Food), die du sowohl in als auch außerhalb von Touristengebieten findest, wird grundsätzlich kein Trinkgeld gegeben. Wie gesagt, Trinkgelder sind kein Teil der Thai-Tradition und entsprechend wird auch nichts erwartet.

Trotzdem ist es hier meiner Meinung nach auch nicht verkehrt, wenn du bei einem Betrag von z.B. 95 Baht einfach 100 daraus machst oder noch etwas drauflegst, vor allem bei größeren Mengen und Gruppen. Das wird dir niemand übel nehmen, ganz im Gegenteil. Auch ich mache das so, jedoch nicht immer. Beachte, dass du in Thai Shops niemals eine Rechnung in Papierform erhältst, sondern dir der zu zahlende Betrag einfach direkt genannt wird (entweder bei einer Bedienung oder vorne beim Eingang).

Hinweis: Da es hier keine Rechnung auf Papier gibt, ist es eher unüblich Check bin (khrab/kaa) zu sagen, sondern stattdessen einfach Gaep tang (khrab/kaa))“. Das bedeutet übersetzt nämlich so etwas wie „bezahlen“.

Auf dem Markt oder in der Garküche

Kurz und knapp: hier sind keinerlei Trinkgelder üblich. Du nimmst das volle Wechselgeld zurück und behältst es auch. An dieser Stelle übrigens noch der Hinweis, dass in Thailand beim Essen niemals gefeilscht werden sollte, auch nicht auf Märkten. Klingt vielleicht absurd, ist aber schon alles vorgekommen.

Auf Märkten etc. gibt es kein Trinkgeld

Auf Märkten, in Garküchen etc. gibt es kein Trinkgeld

Gibst du Trinkgeld in Thailand? Oder hast du vor deiner Reise noch weitere Fragen zu diesem Thema? Schreibe es gerne in die Kommentare – wir beantworten alle deine Fragen.

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17 Kommentare zu “Trinkgeld Thailand – ja oder nein?

Nephalin
25. März 2022 um 21:25

Mir geht es eher darum, ob sich die Thais beleidigt fühlen, wenn ich einfach statt 400 Baht 500 gebe, denn ich kenne ähnliches aus manchen afrikanischen Ländern.

Antworten
Marcel
14. April 2022 um 14:02

Wir kennen viele Thais und auch einige davon, die im Restaurant etc. arbeiten oder selbst Thai Food verkaufen. Ich würde behaupten, dass sich niemand davon beleidigt fühlen würde – eher über ein üppiges Trinkgeld freuen. Trotzdem ist dies schon sehr ungewöhnlich und niemand würde so ein hohes Trinkgeld jemals erwarten.

Antworten
Falk
12. Februar 2020 um 08:58

Ich lebe Zeit 16 Jahre in Thailand und habe 8 Jahre verschiedene Hotels geleitet.
Service charge ist ein Betrag den der Besitzer nichtversteuern muss. Deshalb haben manche Hotels und Restaurants das auf der Rechnung, das heisst aber nicht unbedingt das der staff es bekommt oder wenn dann nur einen Teil davon.
In vielen Hotels und Restaurants wird das trinkgeld in einen Topf getan und am ende geteilt. Das ist zwar sehr lohbsam Aber dann bekommt die unfreundiche langsame Bedienung genausofiel wie die freundliche schnelle. Ich gebe manchmal das Trinkgeld der Bedienung in die Hand, dann kann sie es einstecken.

Antworten
Marcel
19. Februar 2020 um 07:02

Hallo Falk,

ja, das mit dem Topf für das Trinkgeld ist ein guter Punkt, wo ich dir zustimme. Hier läuft es nicht immer ganz fair ab (hier habe ich auch schon diverse Geschichten aus der Gastronomie gehört, von guten Freunden/Freundinnen, die in diesem Bereich arbeiten) und deswegen am besten direkt in die Hand, wenn der Service dieser einen Person wirklich herausragend war.

Bei Restaurants/Cafés etc., wo mehrere gute Service-Kräfte arbeiten und einen auch bedienen, werfe ich es lieber in die gemeinsame „Tip Box“. Zumindest, wenn ich das Gefühl habe, dass hier alles fair zugeht. 😉

Viele Grüße
Marcel

Antworten
Jimmy
26. Oktober 2019 um 06:38

Danke für diesen hervorragenden Beitrag – ich hatte gegooglt, nachdem ich in den „Tour-Operator“ Guidelines für Gäste in unserem Bora Wora Resort in HuaHin gelesen hatte, dass man in Restaurants 10% Trinkgeld erwarte. Da will man den Touristen was erklären, was gar nicht stimmt!

Wir waren jetzt 2 Mal an so einem „mobilen“ Restaurant vor einer Bank, die so ab Sonnenuntergang aufmachen. Da stehen die Gäste Schlange!!!

Entgegen dem self-service in den üblichen „street food stalls“, kommt hier jemand an den Tisch, nimmt die Bestellung auf und serviert. Ich habe bei 297 THB (2 Flaschen Chang, 4 Gerichte, Reis, Eiswürfel für’s Bier und Klopapier als Serviette) zu den 3 THB Wechselgeld noch 20 drauf gelegt.

Antworten
Marcel
30. Oktober 2019 um 02:38

Hallo Jimmy,

vielen Dank für den Kommentar. Thais „erwarten“ grundsätzlich gar kein Trinkgeld. Jedoch ist es mittlerweile so, dass durch die westliche Kultur (und natürlich westliche Touristen, gerade die, die aus Ländern mit „Tip“-Kultur kommen) das Trinkgeld immer mehr an Bedeutung gewonnen hat. Gerade in den touristischen Gebieten ist es fast normal geworden.

In der Beschreibung klingt es jedoch so, dass man unbedingt immer 10% Trinkgeld geben sollte, was natürlich Blödsinn ist. Trotzdem: wenn der Service gut ist, ist ein Trinkgeld immer angemessen. Jedoch sollte man mit der Menge niemals übertreiben. Für mich ist es eben immer abhängig davon, wie gut der Service/das Essen ist und wie freundlich die Person ist. 😉

Viele Grüße
Marcel

Antworten
Martin1
17. Juni 2019 um 06:22

Super Artikel!

Ich lebe in Thailand, und ich hätte es nicht besser schreiben können. Alles stimmig, und auch meine Ehefrau, eine gebürtige Thailänderin, bestätigt es.

Antworten
Marcel
19. Juni 2019 um 04:50

Hallo Martin,

danke für den Kommentar und viele Grüße aus dem Süden Thailands.

Marcel

Antworten
Tina
11. September 2018 um 08:41

Sehr informativ. Wer auf Reisen geht sollte sich auch diesbezüglich genau informieren. Das wird ja doch von Land zu Land anders gehandhabt.

Antworten
martin satater
18. Juli 2018 um 18:19

Ich bin immer nur mit Thais unterwegs in Restaurants, wo es keine Touristen gibt. Trinkgeld geben die keines. Auch im Taxi nicht.
Die Rechnung wird bestellt mit „geb tang due kaa/krab“ oder „check bin“ (eher selten).

Antworten
Marcel
18. Juli 2018 um 18:47

Hallo Martin,

jap, Trinkgeld wird bei Thais einfach eher selten gegeben, das stimmt. Bei der Rechnung geht halt beides: „Geb Tang Duay“ (etwas höflicher) oder einfach nur „Geb Tang“.

Marcel

Antworten
Susi
2. Juli 2018 um 14:25

Vielen Dank für die Tipps. Ich bin zum ersten Mal in Thailand und meine Erfahrung mit Trinkgeld ist, dass ich so gut wie nie Wechselgeld zurückbekomme. 10B hier und da werden einfach nicht zurück gegeben. Auch auf dem Streetfood markt. Statt 60B sollte ich 70 zahlen und hatte dann kein Wechselgeld, als ich 100 gegeben habe. Woran liegt das?

Antworten
Marcel
3. Juli 2018 um 08:58

Hallo Susi,

eigentlich solltest du immer dein Wechselgeld zurückbekommen. Manchmal kann es (gerade bei Garküchen, Marktständen etc.) vorkommen, dass sie ausnahmsweise kein Wechselgeld mehr parat haben, z.B. keine 10 oder 5 Baht Münzen etc. Sollte jedoch nicht die Regel sein.

Oft hilft es, wenn du Kleingeld (10 Baht Münzen, 20-50 Baht Scheine) bei dir hast und an solchen Orten wie dem Markt einfach damit zahlst. Im Supermarkt, Convenience Store etc. zahlst du mit den größeren Scheinen und behältst das Wechselgeld für solche Situationen.

Viele Grüße
Marcel

Antworten
Mario
2. Mai 2018 um 12:10

>> In Thai-Restaurants (auch Restaurants mit Isaan Food), die du sowohl in als auch außerhalb von Touristengebieten findest, wird grundsätzlich kein Trinkgeld gegeben.

Das hat mit der Art des servierten Essens wenig zu tun, ob nun Thai, Isaan oder etwas anderes. Sicher, in kleinen einfachen Straßenklitschen, wo man schnell etwas zu sich nimmt, gibt man eher kein Trinkgeld. Aber wenn man mit der Familie oder Freunden ausgeht, länger da sitzt, gut bedient wird (beispielsweise das ständige Nachfüllen des Glases), gibt man sehr wohl Trinkgeld. Auch Thais zeigen sich gerne großzügig. Die obige Aussage „grundsätzlich kein Trinkgeld“ ist also eher falsch. Wer nach einem schönen Abend da gar nichts gibt, outet sich schnell als Kiniau. Ebenso beim „großzügigen“ Aufrunden auf den nächsten Hunderter…

Antworten
Marcel
2. Mai 2018 um 14:29

„…in kleinen einfachen Straßenklitschen“ – solche Läden sind hier eher gemeint. Die Läden, von denen ich hier spreche machen nämlich alles andere als Getränke nachzufüllen, stattdessen gibt es eher Self Service für Wasser und in der Ecke steht ein Kühlschrank, wo du dir selbst etwas holen kannst (borikan ton oeng). Du weißt ja sicher, was ich meine.

Klar, dass in „echten“ Restaurants auch Trinkgeld gegeben wird. Das machen sowohl wir als auch Thais (wobei ich auch viele gesehen habe, die das nicht tun). Jedoch fehlte mir hier das richtige Wort, aber ich denke „Straßenklitschen“ kommt dem schon nahe. 😉 Vielleicht sollte ich den Satz hier noch einmal etwas umschreiben.

Antworten
Werner Röpke
9. März 2018 um 18:03

das „check bin“ ist eigentlich üblich, „kep tang“ ist überholt, ich benutze es aber meines Alters wegen immer noch, mit einem schön langegezogenen „keeep“. Sorgt immer für eine Lächeln bei der Bedienung. Am Rande: das „tang“ kommt von satang, als man dafür noch was kaufen konnten. Ist schon lange her.

Antworten
Marcel
14. März 2018 um 19:17

Hallo Werner,

da muss ich leider widersprechen, denn ich höre Thais immer wieder „gaep tang“ sagen (egal ob jung oder älter). Auch unsere Freunde und Freundinnen benutzen es. Es kommt eben darauf an wo. In einem Thai oder Isaan Shop „check bin“ zu sagen ist sinnlos, da es keine Rechnung in Papierform gibt (=“bill“, und „bin“ ist ja nur die thailändische Aussprache davon). Du bezahlst direkt (dir wird der Betrag genannt) und oft sogar einfach vorne bei den Leuten, die das Essen zubereiten.

In Restaurants (oder auch Bars) etc. hingegen ist „check bin“ total üblich, da hast du natürlich Recht. Mehr Infos zu diesem Thema gibt es auch in unserem Sprachguide.

Viele Grüße
Marcel

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